Wem die Herkunft der Lebensmittel, die auf dem Teller landen, ein Herzensanliegen ist, der kennt „die Wilderin“ längst, kennt Claudia Kogler und ihr Team. #knowyourfood #knowyourfarmers #buythefucklokal – lautet hier das Motto. Der neueste Clou der Wilderin in diesen von Corona geprägten Zeiten ist der Spezialitätenautomat Jay-Jay. Zu jeder Tages- und Nachtzeit spuckt er kulinarische Feinheiten aus.

#KNOWYOURFOOD #KNOWYOURFARMERS

Von der Tomate bis zum Hendlhaxn, vom Reis bis zum Saibling, vom Salz bis zum Ketchup – das Wilderin-Team weiß, woher die Lebensmittel kommen, die in der Küche verarbeitet werden.
Geschäftsführerin Claudia Kogler und ihr Bruder Michael kennen jeden Produzenten persönlich. Die Lieferanten sind handverlesen und die Speisekarte richtet sich nach dem regionalen und saisonalen Angebot. Kuh, Schweinderl oder Schaf kauft Kogler im Ganzen, und das Ganze wird auch verwertet. Das sorgt für besondere Spezialitäten auf dem Teller wie etwa Beuschl, gebratene Leber oder Nieren und jahreszeitliche Schwerpunkte.

LOCKDOWN UND NEUE IDEEN

Wie andere Gastronomiebetriebe traf die Corona-Pandemie das kleine Unternehmen hart. Doch schon im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 musste niemand auf Gutes aus der Wilderin-Küche verzichten. Auf Vorbestellung konnte man die wechselnden Menüs in der Seilergasse abholen – alles vorschriftsmäßig, die feine Ware ging im Pfandglas (Thesi) über den Tisch und ein kleines Pläuschchen auf Distanz immer dazu. Schon im Oktober reifte bei Claudia und Michael die Idee, ein anderes Service als die Abholung anzubieten. Mit dem zweiten Lockdown wurde sie konkret, im dritten nun umgesetzt. Seit Anfang 2021 steht in einem Raum links vor dem Eingang zum Restaurant ein großer Spezialitätenautomat, liebevoll Jay-Jay genannt.

DER SPEZIALITÄTENAUTOMAT JAY-JAY

Hier können Frühaufsteher und NachtschwärmerHungrige und auf Vorrat Kaufende Köstlichkeiten aus der Wilderin-Küche erwerben. Je nach Sortiment in der Vorratskammer gibt es zum Beispiel feine Suppen und Kaspressknödel mit Kraut, Irish Stew und Zupftes vom Almochsen, Schokomousse und Tiramisú. Selbstverständlich alles im Pfandglas.
Die Leckereien können daheim im Wasserbad aufgewärmt, in Topf, Pfanne oder Backofen erwärmt, aber auch eingefroren werden, falls der Hunger doch nicht so groß ist.

„Die Speisen sind pasteurisiert und halten mindestens sieben Tage“, so Michael Kogler, wobei er betont, dass Mindesthaltbarkeit heißt, „mindestens haltbar bis“ und nicht „ungenießbar ab“. Zudem gibt es ausgewählte Produkte von Lieferanten: „ÖsterReis“ zum Beispiel, angebaut und verarbeitet im WeinviertelZiegenkäse aus dem Außerfern und Bandnudeln aus dem Tiroler Oberland.

KLEINE PRODUKTION, SELBST GEMACHT

Michael Kogler hat nicht nur die Etiketten entworfen, sondern sich auch durch die knifflige Automatensoftware gearbeitet. Das Restaurant wurde kurzerhand umfunktioniert. Auf den Tischen stapeln sich die verschiedenen Rollen mit Etiketten, die händisch auf die von Koch Alex befüllten Gläser geklebt werden. Mittlerweile läuft der Prozess wie am Schnürchen.
„Der Anfang ist immer zäh. Aber wenn man die Sachen einmal heraußen hat, dann kommt auch der Flow“, sagt Claudia. Flexibel auf die Situation reagieren, das Beste draus machen und einfach weiterstrampeln, auch wenn die Pandemie bisweilen ziemlich mühsam ist und ihnen der Restaurantbetrieb sehr fehlt, wie beide betonen.

WAS DRIN IST.

Den Kunden die Informationen über die Unternehmensphilosophie weiterzugeben, die Gäste im Lokal ganz nebenbei erfahren, ist ihnen sehr wichtig. Und so steht die Herkunft der einzelnen Zutaten nicht nur auf dem Etikett. Drückt man den Infobutton auf dem Display von Jay-Jay, erhält man Wissenswertes über das gewählte Produkt.

Da steht dann zum Beispiel zu lesen, dass ins Ketchup der Jungen Wilden Gemüsebauern ausschließlich sonnengereifte Paradeiser aus der Steiermark kommen und sich in der Belugalinsen-Suppe Linsen von der Schalkmühle Ilz befinden. Zwiebeln, Knoblauch und Chili liefert der Biohof Lumperer in Fritzens. Rapsöl und Bad Ischler Salz bezieht die Wilderin über die Firma Tollinger, die Kräuter von Gewürze Benattia in der Markthalle.
Auch der Spezialitätenautomat Jay-Jay spuckt also nur erstklassige Lebensmittel aus, rund um die Uhr und über den Lockdown hinaus. Wer dann keinen Platz im Restaurant kriegt (Reservierung wird dringend empfohlen!), kann sich zum Trost zumindest ein paar Leckereien aus dem Automaten mit nach Hause nehmen.

die Wilderin
Seilergasse 5
6020 Innsbruck
Tel. +43 512 562728
Mail info@diewilderin.at
www.diewilderin.at

Die Website von Innsbruck Tourismus bietet eine Übersicht über die Restaurants in Innsbruck und Umgebung, meine Blogger-Kollegin Lea Hajner hat im ersten Lockdown eine Liste von Betrieben zusammengestellt, die Lieferservice anbieten.

Fotos, wenn nicht anders angegeben: © Susanne Gurschler

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