Heute stelle ich euch eine sehr abwechslungsreiche Wanderung vor, die für mich genau um diese Jahreszeit am schönsten ist. Landschaftlich ein Traum und sicher etwas für bleibende Erinnerungen. Es geht ins Karwendel und wir werden die wunderschöne, wilde Ehnbachklamm durchgehen, durch brennende Lärchen spazieren und am Ende das alpine Karwendelpanorama bei der Neuen Magdeburger Hütte genießen. Los geht’s!

AUSGANGSPUNKT EHNBACHKLAMM

Vorzugsweise kann man zu unser Tour mit den Öffis anreisen. Vom Innsbrucker Hauptbahnhof verkehren regelmäßig Busse nach Zirl. Wer mit dem Auto kommt, kann es beim Roten Kreuz neben der Seefelder Bundesstraße kostenpflichtig abstellen. Von hier startet auch der Weg gut beschildert Richtung Ehnbachklamm. Unter der Bundesstraße geht es auf die andere Seite des Ehnbachs und mit steilen Treppen zum Einstieg in die Ehnbachklamm. Man kann schon das rauschende, wilde Wasser hören und wenn man den Weg weitergeht, wird es auch gleich eng. Der Weg ist hier mit einem Drahtseil versichert und große Menschen müssen sich etwas bücken, aber man ist schnell an dieser engen Stelle vorbei. Bereits hier am Anfang ist die Klamm sehr beeindruckend und es lohnt sich ein Fotostopp.

Von hier geht es nun den Weg immer weiter hinauf durch die Klamm, immer wieder an beeindruckenden Wasserstellen vorbei. Der Weg ist im Herbst sehr nass und oft mit Laub bedeckt, bitte hier um Vorsicht, da es sehr rutschig sein kann!

Am Ende der Klamm kommt man zur hohen Staumauer. Diese begeht man über zwei steile Stiegen hinauf und von der Mauer kann man das Panorama genießen. Unerwartet öffnet sich hier groß das Brunntal mit mehreren Bachadern des Ehnbachs. Wunderschön!

BRUNNTALHÜTTE

Nachdem wir die Staumauer hinter uns gelassen haben, gehen wir den gut markierten Weg zur Brunntalhütte weiter. Steil durch den Wald geht es hinauf bis man zum Forstweg von Hochzirl kommt. Am Ende des Blogs werde ich euch erklären, wie man hier in die Tour einsteigen kann, ohne die Klamm zu durchgehen. Gut beschildert geht es weiter bis man zu den Gleisen der Karwendelbahn kommt. Beim Tunnelportal des Martinswandtunnels zweigt der Weg Richtung Brunntal ab und hier geht es durch den wunderschön herbstlichen und dichten Wald wieder sehr steil bergauf.

Nachdem wir den steilen Waldweg hinter uns gelassen haben, erreichen wir den Forstweg zur Brunntalhütte. Diesen folgen wir für ein paar Minuten und erreichen die wunderschönen Zirler Mähder. Zu dieser Jahreszeit sind die vielen brennenden und in orange und gelb leuchtenden Lärchen ein richtiger Herbsttraum. Die vielen privaten Holzhütten runden das Ganze zu einem super Ensemble ab.

ZIRLER MÄHDER

Die Zirler Mähder sind ein weiterer Höhepunkt unserer Wanderung. Hier lohnt es sich auf eines der “Bankln” zu setzen und einfach zu genießen. Fotobegeisterte finden auch sicher zahlreiche Motive. Ich lasse einfach die Fotos sprechen.

ÜBER DIE BRUNNTALHÜTTE ZUR MAGDEBURGER HÜTTE

Von den Zirler Mähdern geht es weiter zur sehr nahen Brunntalhütte (Jausenstation Brunntal). Diese ist momentan leider wegen Corona geschlossen und man geht den Forstweg weiter, gut beschildert zur Neuen Magdeburger Hütte.

Nach gut einem Kilometer Forststraße kann man sich entscheiden, ob man weiter den Forstweg gehen will oder den Waldweg nimmt. Beides ist in etwa gleich weit und zeittechnisch ident. Die Neue Magdeburger Hütte erreicht man von der Brunntalhütte in etwas mehr als einer Stunde. Der Waldweg führt über die unbewirtschaftete Kirchbergalm.

Die Neue Magdeburger Hütte liegt auf 1.633 Metern wunderschön auf einem kleinen Hochplateau am Fuße des Kleinen und Großen Solsteins sehr idyllisch zwischen Lärchen. Mehrere kleine Hütten und eine sehr kleine Holzkapelle runden das Ganze ab. Sehr fotogen ist ein kleiner See gleich neben der Hütte. In meinem Fall war er bereits gefroren.

RETOURWEG

Gleicher Weg retour entweder über den Forstweg oder den Waldweg und die Kirchtalalm hinunter zur Ehnbachklamm.

ALTERNATIVER WEG

Wer sich die Klamm und damit einen Teilaufstieg sparen möchte, kann die Wanderung über die Zirler Mähder und die Brunntalhütte zur Neuen Magdeburger Hütte auch über den Bahnhof Hochzirl machen. Gratis Parkplätze stehen hier zur Verfügung, jedoch empfiehlt sich eine Anreise per Bahn und damit eine imposante Fahrt durch die Galerien der Martinswand. Der Weg vom Bahnhof Hochzirl mündet in den Aufstieg aus der Ehnbachklamm wie bereits weiter oben beschrieben.

WEITERE INFORMATIONEN

Gehzeit: insgesamt circa 5 Stunden
Streckenlänge: circa 11km

Bitte ausreichend Proviant mitnehmen, die Hütten sind aufgrund der Corona-Maßnahmen derzeit geschlossen.

Zugfahrplan nach Hochzirl

Wer zum Beispiel nur die Klamm besichtigen möchte, dem empfehle ich vom selben Ausgangspunkt auch die unweite Wanderung zur Kaiser-Max-Grotte zu machen. Darüber habe ich in diesem Blog geschrieben: Kaiser-Max-Grotte

Alle Fotos © Danijel Jovanovic Photography – www.djphotography.at

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