Abseits der üblichen Routen, fern der beliebten Sehenswürdigkeiten, entlang neuer Pfade gibt es noch einige Orte in Innsbruck, die bislang unentdeckt von Touristen blieben. Genau diese versteckten Ecken machen Innsbruck jeden Tag aufs Neue sehenswert und wecken in so manchen Touristen aber auch Einheimischen die Entdeckungslust.

berühmte Häuserzeile von Anpruggen

Die berühmte Häuserzeile von Anpruggen © Anna Krepper

Eine Stadt von Geschichte – das ist eines der vielen Gesichter von Innsbruck. In kleinstem Raum mitten in der Stadt verbirgt sich die Geschichte von Jahrhunderten. Ein Touristenmagnet ohnegleichen. Hier treffen Touristen und Einheimische jeden Tag aufeinander, umgeben von historischen Gebäuden, kleinen Cafés und Restaurants wimmelt es hier Tag und Nacht von Menschen. Wie ein Magnet zieht es die Mengen aber immer mal wieder hinaus Richtung Inn. Von der Altstadt aus sieht man schon von weitem die bekannte bunte Häuserzeile am anderen Ende des Flusses. Umrahmt von Bilderbuchbergen bietet sich Innsbrucks Erstentdeckern von der Innbrücke aus eines der besten Fotomotive. Doch fällt es so manchem Urlauber schwer sich bis ganz ans andere Ufer zu wagen. Bis zur Mitte der Brücke kommen viele bevor sie wieder umdrehen und sich von der Menschenmenge zurück in die Altstadt treiben lassen.

TAKE ME TO THE OTHER SIDE

Emile-Béthouart-Steg

Emile-Béthouart-Steg © Anna Krepper

Was das linke Innufer alles zu bieten hat, wissen oft auch viele Innsbrucker nicht. Vor allem aber flussabwärts in den Stadtteil St. Nikolaus verirren sich wenige wirklich unabsichtlich, während flussaufwärts Mariahilf aufgrund der Nähe zur Universität immer beliebter wird. Dabei ist St. Nikolaus der älteste Stadtteil und somit Geburtsstätte Innsbrucks. Das damalige „Anbruggen“ entstand 1165, also noch vor der Gründung der Stadt Innsbruck, wurde danach aber zur Vorstadt degradiert. Unter dem Namen „Koatlackn“ bekannt, hatte es St. Nikolaus nie wirklich leicht ein angesehener Stadtteil Innsbrucks zu werden. Liefen doch hier früher aufgrund der fehlenden Kanalisation die Abwässer zusammen, was zu diesem unschönen Namen verhalf und St. Nikolaus immer mehr in den Hintergrund drängte. Unbemerkt konnte sich dieser Stadtteil daraufhin in den letzten Jahren zu einem nicht mehr ganz so geheimen In-Viertel mausern. Das blieb auch der Stadt nicht verborgen und so rückt das linke Innufer unter seinem historisch leicht abgeänderten Namen „Anpruggen“ wieder ins Rampenlicht. Mit dem Projekt Anpruggen soll der Stadtteil in Zukunft wirtschaftlich und touristisch aktiv verändert werden.

IN-VIERTEL ST. NIKOLAUS

Café Haepinest in St. Nikolaus

Café Haepinest in St. Nikolaus © Anna Krepper

St. Nikolaus ist zwar noch nicht zum neuen Hipster Viertel gekürt worden, aber auf dem besten Weg dorthin. So nisten sich immer mehr Betriebe und Lokale in diesem Stadtteil ein und genießen die Ruhe vor dem großen Sturm. Wer mal abseits des Stadttrubels seinen Nachmittag verbringen möchte, der ist in diesem Stadtteil genau richtig. Entlang der Innstraße haben sich einige sehenswerte Örtchen angesiedelt – wie etwa der NABU Record Store. Hier kann man sich stundenlang durch die besten Musikschmankerln aus allen Genres stöbern und sich währenddessen ein Gläschen von der Bar gönnen. Wer ein Stückchen weitergeht, findet den etwas versteckten Co-Working Space von zirb., Verena Bellutti und Colorphyll. Diese Dreierkombi könnte unterschiedlicher nicht sein, aber einmal in ihr Büro verirrt, lässt einen der Start-Up Anreiz nicht mehr los. Hier einfach mal durch die Taschenkollektion von Verena Bellutti stöbern, ein zirb. Monster knuddeln oder sich von den kreativen Köpfen von Colorphyll inspirieren lassen. Nach einem langen Nachmittag gibt es im Café Haepinest einen der besten Cappuccini in ganz Innsbruck. Hier kann man einfach mal die Seele baumeln lassen und sich vom Stadttrubel so richtig erholen. Aber man war nicht wirklich in St. Nikolaus, ohne einen seiner ältesten Traditionsbetriebe besucht zu haben. Die Seifenfabrik Walde produziert hier schon seit 1777 Seifen, Kerzen und Kosmetika als eines der ältesten Familienunternehmen Österreichs. Das perfekte Souvenir oder Mitbringsel für die nächste Einladung.

 

Co-Working Space, Innstraße 77

Co-Working Space, Innstraße 77 © Anna Krepper

Verena Bellutti, Colorphyll, zirb.

Verena Bellutti, Colorphyll, zirb. © Anna Krepper

NABU Records

NABU Records © Anna Krepper

NABU Records

NABU Records © Anna Krepper

NABU Records

NABU Records © Anna Krepper

Café Haepinest

Café Haepinest © Anna Krepper

bester Cappuccino in St. Nikolaus

bester Cappuccino in St. Nikolaus © Anna Krepper

Walde Seifenfabrik

Walde Seifenfabrik © Anna Krepper

Walde Seifenfabrik

Walde Seifenfabrik © Anna Krepper

RUHEPOL

Waltherpark in St. Nikolaus - Hidden Places

Waltherpark in St. Nikolaus © Anna Krepper

Ein Nachmittag im Stadtteil St. Nikolaus zeigt Innsbruck aus einer ganz anderen Perspektive. Hier hetzen keine gestressten Businessleute zwischen asiatischen Reisegruppen umher.
St. Nikolaus ist einfach, ruhig und bescheiden – der perfekte Ort, um sich vom Alltag der Stadt zu erholen, die Zeit zu entschleunigen und sich einfach mal eine Auszeit zu gönnen.

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