„Servus Makro.“
„Hallo Mikro.“
Breites Grinsen.
Was wie eine Geheimsprache klingt ist die gängige Begrüßung zweier Studienfreunde, deren Wege sich in den Weiten der politischen Ökonomie gekreuzt haben. Heute lächelt auch die Sonne und unsere Pistenskitour auf den Patscherkofel startet gegen 10:30 Uhr.
Der Patscherkofel – eine Legende
Der Patscherkofel ist nicht nur ein Berg. Er ist eine Legende. Franz Klammer hat hier 1976 in seinem orangen Overall die Geschichte des Abfahrtslaufs definiert. Dreimal gab sich die Olympische Gemeinde bereits ein Stelldichein in diesen Tuxer Gefilden: auch 1964 und 2012 bei den Olympischen Jugendspielen. Damals wie heute begeistert dieser Berg. Nicht umsonst ist er der Hausberg aller Innsbrucker. Zudem nennt sich das Restaurant bei der Talstation ebenso: eine findige Idee.
Da legen wir los: Makro und Mikro. Wir strahlen mit dem Wetter und touren mit den Skiern auf den Innsbrucker Hausberg, den legendären Patscherkofel: © Marco Wegleiter
Von der Talstation Patscherkofelbahn zur Bergstation
Wir folgen der beschilderten Route für Skitourengeher der Piste entlang. Wie jeder Berg in der Umgebung von Innsbruck ist auch der Patscherkofel steil. Die Aufstiegsspur ist nur an wenigen Stellen rutschig, ansonsten haben wir beide guten Grip. Fein gemütlich schreiten wir empor: ein zwangloses Nebeneinander- und Hintereinandergehen. Es ist wie Joggen, nur höher oben. Die Natur genießen, in Erinnerungen schwelgen und Zukünftiges ausdenken. Nach einer halben Stunden meldet sich der Durst.
Was für ein Panorama für die erste Pause. Nach gut 300 Höhenmetern weitet sich der Blick über Innsbruck. © Marco Wegleiter
Nächster Halt Mittelstation
Und wenn du glaubst es geht nicht mehr, dann wird es noch steiler. Natürlich entwickelt man mit steigender Anzahl an Skitouren eine Resistenz gegen steile Hänge. Doch es ist immer wieder überraschend wie zackig es dann doch bergauf geht. Dafür werden wir mit unfassbaren Ausblicken belohnt.
Im Hintergrund das Leintuch. Ein sensationeller Hang im Frühjahr ostseitig der Nockspitze. © Marco Wegleiter
Bei der Mittelstation sind wir schon auf 1.716 Metern Seehöhe wissend, dass wir unser heutiges Ziel bald erreicht haben.
Mittelstation der Patscherkofelbahn auf 1.716 Metern Seehöhe. © Marco Wegleiter
Und I hob in Kalender gschaut,
heit geht da Wind. Attwenger, der Interpret dieses Lieds, ist Oberösterreicher. Vermutlich hat er sich am Patscherkofel zu diesem Text inspirieren lassen. Es pfeift so richtig. Ja, auch das ist unser Hausberg der Patscherkofel. Der Wind zieht über das Wipptal zum vulkanisch anmutenden Berg. Aber wir wären keine Innsbrucker, wenn uns das stören würde. Ich finde, dass es einfach dazugehört. Und außerdem spürt man sich dann so richtig.
In Erwägung gezogen und gleich wieder verworfen. Der Wind peitscht am Gipfel des Patscherkofel. Wir kehren ein beim Schutzhaus. © Marco Wegleiter
Auch der letzte Blick unseres Aufstiegs ist besonders. Das Schutzhaus Patscherkofel trotzt Wind und Wetter und ist die Institution am Hausberg. seit 1887! Mittlerweile stürmt es. Wir kehren sofort ein. Das Abfellen hat Zeit.
Das Schutzhaus Patscherkofel: gemütliche Atmosphäre und sehr gute bürgerliche Küche. © Hartmut Müller
Unglaubliche Breiten
Weil der Wind in einen Sturm übergangen ist, bleibt die Gondelbahn für heute außer Betrieb. Das heißt wir können die Taillierung unserer Carvingski ausreizen und die ganze Piste nutzen. Der Schnee pickt ein wenig, deshalb immer tief bleiben, damit es keinen Crash gibt.
Marco Wegleiter auf den Spuren von Egon Zimmermann (Olympiasieger Abfahrt 1964) © Hartmut Müller
Hartmut Müller auf den Spuren von Franz Klammer (Olympiasieger Abfahrt 1976) © Marco Wegleiter
TOURDATEN SKITOUR Patscherkofel Schutzhaus
- Start: 1.009 m // Parkplatz Talstation Patscherkofelbahn (Tagesgebühr 6 Euro).
- Ziel: 1.965 m // Schutzhaus
- Distanz: 3,36 km
- Höhenmeter: 965 m
- Schwierigkeit: leicht bis mittel
- Gehzeit: 02:12
- Zeitraum: Werktags und an Wochenenden bis 16:00 Uhr, danach sind die Pisten aus Sicherheitsgründen gesperrt.
- Nachtskitouren: jeden Donnerstag Pisten bis 22:00 Uhr geöffnet
- Varianten:
- Route 1 – Die Trainingsrunde: von der Talstation Patscherkofelbahn über die Piste zur Bergstation
- Route 2 – Der Vitalweg: Von der Mittelstation der Patscherkofelbahn über die Patscher Alm, Hochmahdalm bis zur Bergstation
- Route 3 – Der Gipfelstürmer: Von der Bergstation der Patscherkofelbahn bis zum Gipfel
- Einkehrschwung: Patscherkofel Gipfelstube, Das Kofel Restaurant, Schutzhaus Patscherkofel, Hochmahdalm, Patscher Alm