Zugegeben, es mag prominentere Sonnenaufgangswanderungen rund um Innsbruck geben, als den Salfeinssee. Diese hier zum Beispiel. Aber einer der wohl bekanntesten Fotospots für die Kalkkögel macht sich nicht nur bei Tageslicht gut, sondern lässt sich auch gern von Nachteulen und Frühaufstehern entdecken.
Noch herrscht die Dämmerung über die Kalkkögel und den Salfeinssee. © Monica Nadegger
Der Sonnenaufgang
Als Vorbereitung für die Wanderung war vor allem eins wichtig: Wann geht denn eigentlich die Sonne auf? Google wusste wie immer die Antwort auf die unwichtigen und wichtigen Fragen des Lebens und die war dieses Mal: 07:13 Uhr. Das heißt umgerechnet um 04:45 Uhr aufstehen. Für die Fahrt zum Salfeinssee von Innsbruck muss man schon gute 30-40 Minuten rechnen, dann noch kurz Zeit zum Bergschuhe anziehen und Rucksack schnappen. Für den Aufstieg zum Salfeinssee aus dem Senderstal haben wir grob eine Stunde gerechnet, für sehr gemütliche Geher oder Morgenmuffel sind es zu so früher Stunde vielleicht 1,5 Stunden Aufstieg. Meine Faustregel: Lieber mehr einplanen und etwas zu früh oben sein, als den Sonnenaufgang um ein paar Minuten zu verpassen. Der Vorteil an dieser Sonnenaufgangswanderung ist definitiv der kurze und eher leichte Aufstieg. Die Wege sind auch nachts mit Stirnlampe kaum zu verfehlen und es gibt keine ausgesetzten und schwierigen Passagen. Auf den letzten Metern beim Aufstieg färbte sich der Himmel Richtung Osten schon in wunderschönem Orange-Rot. In den gegenüberliegenden Kalkkögeln entdeckten wir im letzten Dunkel der Nacht noch ein paar gleichgesinnte Wanderer mit Stirnlampen, die aber zu höheren Gipfeln unterwegs waren.
Im Morgenlicht glitzert das taunasse Gras in den ersten Sonnenstrahlen. © Monica Nadegger
Die Kalkkögel zeigen sich am Salfeinssee stets von ihrer schönsten Seite. © Monica Nadegger
Frühstück und dann weiter
Als die Sonne dann hinter uns die ersten Bergspitzen wie die Hohe Munde und die höheren Gipfel im Stubai-Massiv rot einfärbt, warten wir noch ein bisschen auf die lang ersehnte Wärme der ersten Sonnenstrahlen. Dann werden Tee und Müsli ausgepackt. „Breakfast with a view“, wie es im Instagram-Influencer-Jargon so schön heißt. Obwohl es ein traumhafter Herbstmorgen war, hatten wir die ganze Aussicht für uns. Kurz vor 8:00 Uhr dann die Frage: Und jetzt? An einem herbstlichen Sonntag mit stabilem Bergwetter kann es darauf nur eine Antwort geben: Weiterwandern. Die Sonnenaufgangswanderung zum Salfeinssee lässt sich perfekt mit einer Rundtour über den Kamm zwischen Fotscher- und Senderstal und einem abschließenden Besuch auf der Kemater Alm verbinden.
Den Kamm entlang Richtung Schaflegerkogel und weiter zur Kemater Alm. © Monica Nadegger
Die Kammwanderung
Insgesamt sind bei dieser Runde in etwa 1.200 Höhenmeter zu überwinden. Gut die Hälfte hat man beim Aufstieg zum Salfeinssee schon hinter sich gebracht. Die zweite, kleinere Hälfte geht es dann mäßig steil, dafür mit viel Bergauf-Bergab Richtung Schaflegerkogel weiter. Über den Grieskogel, den Breitschwemmkogel den Angerbergkopf marschiert man den Kamm entlang. Hier treffen wir auf die ersten Wanderer unserer gesamten Tour. Hat man den letzten Gipfel, den Schaflegerkogel (2.405m) erreicht, trennt einen nur mehr der Abstieg übers Kreuzjöchl von einer guten Jause und/oder Kaffee und Kuchen aufinnsbruc der Kemater Alm. Der Abstieg ist zuerst etwas steiler und folgt dann im Tal dem Forstweg Richtung Alm. Genaue Infos zur Rundtour findet ihr hier auf almenrausch.at oder man wirft einen Blick auf die Kompass-Karte im Gebiet Innsbruck und Umgebung.
Ein Blick zurück ins Tal vom Angerbergkogel. © Monica Nadegger
Das beste an so einer Sonnenaufgangswanderung: Man kann gemütlich das Mittagessen auf der Kemater Alm genießen und sich über die große Kuchenauswahl zum Schlemmen freuen, schließlich hat man den sportlichen Teil schon erledigt. Und was gibt es schöneres, als einen entspannten Sonntagnachmittag nach einer wunderschönen Bergtour!
Weitere Infos
- Parken kann man für die Rundtour bei der Kemater Alm (Hier ist etwas mehr Zeit für den Aufstieg zu planen, weil man am Anfang ein kurzes Stück zurückgehen muss) oder beim Kaserl (Brücke/Übergang beim Bach), wo es direkt Richtung Salfeinssee geht.
- Die Forststraße ins Senderstal kostet 3 Euro Maut. Die kann man auch um 5:00 Uhr morgens bequem am Automat im Taleingang begleichen, wenn man Münzgeld parat hat.
- Die Kemater Alm ist der perfekt Abschluss für die Tour. Wer mehr über die Alm wissen will, findet im Blogbeitrag von Lea alle wichtigen Infos zu Kulinarik und der Alm selbst.
- Noch mehr Inspiration zu den Ausblicken auf die Kalkkögel und in der Axamer Lizum? Unser Fotograf Danijel hat es sich nicht nehmen lassen, die Gipfel von ihrer schönsten Seite zu zeigen.
- Mehr Wanderungen rund um Innsbruck gibt es hier zu entdecken.