“Noch flieht der Blick des jungen Tags der Berge nebelgraue Gipfel, und schon entschwebt, gemessnen Schlags, die erste Krähe ihrem Wipfel.” Christian Morgenstern
Die Luft ist klar und kühl, langsam werden die Konturen der Umwelt deutlicher, der Mond weicht und am Himmelsende erscheint ein sanftes Leuchten. Sonnenaufgängen haben etwas Magisches an sich und faszinieren uns seit jeher. In den Bergen sind sie noch schöner, wenn das frische Tageslicht Sekunde um Sekunde mehr Berglandschaft in Farbe erstrahlen lässt, der Wind ein wenig auffrischt und die Tier- und Pflanzenwelt erwacht.
Es gibt keinen besseren Grund früh aufstehen, als ein wunderschöner Sonnenaufgang in den Bergen.
Rund um Innsbruck gibt es einige Orte, wo sich der Sonnenaufgang besonders gut beobachten lässt. Ob mit vorhergehender morgendlicher Wanderung, einer Übernachtung auf einer der Hütten oder im Zelt sei jedem selbst überlassen. Die beste Zeit des Jahres ist Herbstbeginn, an klaren Tagen sieht man unendlich weit und das Gelb der Sonne erscheint noch satter. Aber auch im Frühling und Sommer ist der Sonnenaufgang ein beeindruckendes Erlebnis. Manchmal sogar trotz Wolken und Nebel.
Vier Sonnenaufgänge über Innsbruck:
Pfriemeswand – für jeden machbar
Gemütlich den Abend auf dem Birgitzköpfelhaus ausklingen lassen.
Der einfachste Weg zum Sonnenaufgang über Innsbruck führt am Nachmittag mit dem Sessellift vom Parkplatz Axamer Lizum zum Birgitzköpflhaus. Hier kann man den Blick in die Berge und den Sonnenuntergang von der Terrasse mit einem kühlen Radler genießen. Die Übernachtung kostet 22 €. Morgens steht man etwa 30-40 Minuten vor Sonnenaufgang auf und wandert mit wenigen Höhenmetern Unterschied zur Pfriemeswand, wo eine Art Bank unter dem Kreuz bereits auf Sonnenanbeter wartet. Zurück geht es entweder auf dem gleichen Weg oder runter nach Mutters über den Speichersee.
Sonne, Gipfelkreuz und ein Sitzplatz. Im Hintergrund: der Gipfel der Nockspitze.
Nockspitze – kurzer, knackiger Aufstieg
Die Saile, wie die Nockspitze eigentlich heißt, ist der perfekte Berg in Stadtnähe für Nachtwanderer. Die circa 1000 Höhenmeter werden in 2 ½ Stunden überwunden, der Weg ist gut befestigt. Am Gipfelkreuz warten mit etwas Glück eine Herde Schafe auf Besucher. Ausgangspunkt ist ebenfalls der Parkplatz Axamer Lizum. Abstieg entweder auf dem gleichen Weg oder für sichere Wanderer über den Ost-Steig mit herrlichem Blick auf Innsbruck. Wer seine Knie schonen möchte kann vom Birgitzköpflhaus den Sessellift ab 8:00 nehmen. Hier kann natürlich auch übernachtet werden, dann sind es nur rund 50 Minuten zum Gipfel der Nockspitze.
Die Schafe schließen sich uns für ein Stück der Wanderung an.
Felsiger Abstieg über die Pfriemeswand.
Am Weg vom Gipfel tauchen die wärmenden Sonnenstrahlen den Berg in einen gelben Farbton.
Serles – der Klassiker
Der etwas anspruchsvollere Klassiker für eine Sonnenaufgangswanderung von Innsbruck aus. Von Maria Waldrast aus sind es rund 2,5 – 3 Stunden zum Gipfel. An schönen Wochenenden ist man selten alleine, unter der Woche hingegen kann man den Berg morgens schon mal für sich haben.
Auch bei Nebel können Sonnenaufgänge wunderschön sein.
Nordkette – über den Dächern der Stadt
Näher als hier kann man nicht über der Stadt sein. Wunderschön hat der Fotograf Christoph Malin seine Übernachtung hier festgehalten. In seinem „Adventures after dark“ Video bekommt man einen noch besseren Eindruck wie eine solche Nacht im Winter über der Stadt wohl aussieht. Wir raten vorerst mal lieber zu sommerlichen Abenteuern…
Sonnenaufgang vom langen Sattel aus, Nordkette.
Habt ihr schon einmal einen Sonnenaufgang mit Blick auf Innsbruck genossen?
Wenn nicht, bei diesen tollen Angeboten lässt sich auf den Bergen rund um Innsbruck und seine Feriendörfer bestimmt der ein oder andere unvergessliche Moment erleben.
Alle Fotos, wenn nicht anders gekennzeichnet: Lea Hajner