Innsbruck ist eine kleine Stadt und die Fläche zwischen den hochalpinen Gipfeln, im Innsbrucker Talkessel, begrenzt. Dennoch unterscheiden sich die Stadtteile unserer Landeshauptstadt recht stark voneinander. Von der mittelalterlichen Altstadt, über das klassische Dorfbild bis zu hochmoderner Architektur ist alles dabei. Erholungsgebiete und viel Grün dürfen natürlich nicht fehlen.
Ich habe mich für euch in die Stadtteile begeben und mir gedacht, ich poste jeweils ein charakteristisches Bild pro Stadtteil um euch zu zeigen, wie facettenreich Innsbruck ist. Eine ganz schön schwierige Aufgabe wie mir später bewusst wurde.
Allerheiligen
Allerheiligen wurde gleich wie Amras 1938 im Zuge der Eingliederung Höttings nach Innsbruck in die Landeshauptstadt integriert. Allerheiligen ist Teil von Hötting, wird jedoch auch gern als eigener Stadtteil gesehen. Er ist hauptsächlich Wohngebiet und liegt über dem Flughafen am Fuße der Nordkette. Als Bild habe ich den Ausblick vom Galgenbühel gewählt. Hier kann man wunderbar das Geschehen am Flughafen verfolgen und der Blick geht weit über die Dächer der Stadt bis zum Patscherkofel und Glungezer.
Amras
Der Stadtteil Amras wurde 1938 nach Innsbruck eingemeindet. Ein alter Dorfkern mit zahlreichen Bauernhäusern und der Kirche zeugen von der recht späten Angliederung an die Landeshauptstadt. Neben vielen Wohnhäusern findet man hier den großen Ostfriedhof, das Einkaufszentrum DEZ wie auch das imposante Schloss Ambras. Das Schloss beschreibt für mich Amras am besten, liegt es doch direkt über dem ehemaligen Dorf und ist von Weitem sichtbar.
Arzl
In Arzl bin ich zuhause. Und ich rede sehr gerne von „meinem“ Arzl. Es ist modern und es hat doch einen Dorfkern mit alten Bauernhäusern. Am Fuße der Nordkette hat man hier sehr viel Grünflächen und Wald. Traditionelle dörfliche Bräuche findet man hier und dennoch ist man in ein paar Minuten in der Innenstadt. Arzl ist Teil der sogenannten MARTHA-Dörfer (Mühlau-Arzl-Thaur-Rum-Absam) und gehört seit 1940 zum Stadtgebiet. Der alles überragende Kalvarienberg ist mit Sicherheit der prägnante Eindruck dieses Gebietes. Deshalb habe ich die kleine, wunderbare Kapelle am Kalvarienberg für mein charakteristisches Foto von Arzl gewählt.
Hötting
Neben Wilten ist Hötting das Gebiet mit den frühesten Siedlungsspuren im Bereich des heutigen Innsbruck. Hötting liegt am Fuße der Nordkette und praktisch gänzlich in Hanglage. Hötting fasziniert mit alten Bauernhäusern, viel kultureller Tradition (Vereine, Gasthäuser, etc.), wie auch wunderbaren Ausblicken auf die Innsbrucker Innenstadt. Für mich ist Hötting vor allem der Blick auf die Altstadt und der Turm der alten Kirche.
Höttinger Au
Wenn ich an die Höttinger Au denke, dann denke ich vor allem an kilometerlange Uferpromenaden am Inn und an viel Grün. Der Stadtteil ist hauptsächlich Wohngebiet und deshalb gibt es es hier von mir ein Foto vom Innufer mit der Nordkette.
Hungerburg
Die Gegend Hungerburg wird auch als Hoch-Innsbruck bezeichnet. Charakteristisch sind hier Villen, die Hungerburg -und Nordkettenbahn und vor allem die atemberaubenden Ausblicke hoch über der Landeshauptstadt.
Igls
Igls liegt am Fuße des Innsbrucker Hausbergs Patscherkofel. Beide sind für mich untrennbar und deshalb fällt meine Wahl hier auf die Pendelbahn, die seit vielen Jahrzehnten Einheimische wie Gäste auf den geschichtsträchtigen Hausberg transportiert. Bei einer Fahrt mit der alten Bahn über Pisten und Eiskanal spürt man das Flair der beiden Winterolympiaden 1964 und 1976 ziemlich gut. Die Pendelbahn fährt noch diesen Sommer und wird durch eine neue Seilbahn nächsten Winter ersetzt. Ein Muss für Nostalgiker, eine letzte Fahrt.
Kranebitten
Kranebitten liegt etwas abseits der Stadt im Westen. Hier findet man vor allem Naherholungsflächen am Innufer. Sonnenuntergänge sind hier besonders schön anzusehen und man kann die startenden und landenden Flugzeuge am Flughafen beobachten.
Mariahilf
Mariahilf ist wohl neben dem Goldenen Dachl das meist fotografierte Motiv Innsbrucks. Die bunter Häuserzeile am Inn schafft es in jedes Reise-Fotobuch. Deshalb, kein Zweifel, ist dieses Motiv auch mein Mariahilf-Motiv.
Mühlau
Mühlau ist neben Arzl eines der sogenannten Martha-Dörfer, die zur Stadt Innsbruck gehören. Für mich ist Mühlau vor allem Naherholungsgebiet, Ausgangspunkt von Wanderungen und Biketouren auf die Nordkette und das sehr geschätzte Innsbrucker Trinkwasser, das hier aus dem Mühlauer Stollen, die Stadt, mit bester Qualität versorgt. Mühlau hat immer noch einen sehr dörflichen Charakter. Die schöne Pfarrkirche prägt den Stadtteil.
Olympisches Dorf
Das Olympische Dorf ist geprägt von vielen Hochhäusern. Im Zuge der beiden Olympischen Spiele, 1964 und 1976, wurden zwei Olympischen Dörfer hier errichtet. Diese kann man heute nicht mehr unterscheiden. In einem Park sind die Olympischen Ringe und Jahreszahlen auf einem Stein dargestellt und erinnern an die frühere Nutzung dieses Gebiets.
Pradl
Wenn man mich fragen würde, wo Pradl denn liegt, wäre meine Antwort wohl wie die von vielen Innsbruckern: vom Bahnhof bis zum Südring, von der Sill bis zum Inn. So ungefähr könnte man es beschreiben. Generell kommen diese Fragen zu den Stadtteilgrenzen oft auf und Sorgen zwischen Einheimischen oft für Gesprächsstoff. Wenn ich an Pradl denke, dann denke ich vor allem an den Rapoldipark, die große Kirche, alte Häuser und an das Tivoli-Schwimmbad sowie das Tivoli-Stadion. Ich habe mich für die Pradler Pfarrkirche entschieden, sie ist für mich das Symbol dieses Stadtteils.
Reichenau
Die Reichenau ist vor allem ein Wohngebiet, teilweise geprägt durch Hochhäuser. Der Stadtteil liegt am Zusammenfluss von Sill und Inn und bietet ein wunderbares Erholungsgebiet.
Rossau
Die Rossau liegt am südlichen Innufer zwischen Amras und dem Olympischen Dorf. Es ist vor allem ein Industrie- und Gewerbegebiet, bietet jedoch mit dem Baggersee eine sehr schöne grüne Oase.
Saggen
Eine der schönsten Stadtteile von Innsbruck ist Saggen. Dank der vielen wunderschönen Häuser sprechen viele auch vom Villenviertel Innsbrucks. Auch die Viaduktbögen der Bahn zum Hauptbahnhof in der Innenstadt sind prägen diesen Stadtteil. In der Claudiastraße findet man bunte Häuser, Villen und den atemberaubenden Blick zur Serles – mein Foto für Saggen.
Sankt Nikolaus
Sankt Nikolaus liegt am nördlichen Innufer und unterhalb von Hötting. Die sogenannte „Koatlackn“ ist weit über Innsbruck hinaus bekannt, manch einer setzt dieses Wort allgemein mit Innsbrucker Bewohnern gleich. Die „Koatlackler“ findet man hauptsächlich in der Innstraße. Die bunten Häuser der Straße setzen das Bild von Mariahilf auf der anderen Seite der Innsbrücke fort. Deshalb symbolisiert diese Straße für mich Sankt Nikolaus.
Wilten
Von der Bergiselschanze bis zur Triumphpforte und vom Inn bis zum Hauptbahnhof reicht Wilten. Alte, bunte, zusammenhängende Häuser mit tollen Innenhöfen bilden die Straßenzüge. Die Andreas-Hofer-Straße ist eine ganz besondere Straße, deshalb habe ich sie für das Wilten-Foto ausgesucht. Bunte Architektur, der Blick zur Nordkette, Straßenbahnschienen und viele, teilweise alternative Läden machen diese Straße besonders.
Die Innenstadt
Die Innenstadt ist für mich drei Dinge: die Altstadt, die Maria-Theresien-Straße und die Museumstraße. Innsbrucks Fußgängerzone rund um die Annasäule mit Blick zur Nordkette ist einfach besonders, das Goldene Dachl und die Altstadt eine Augenweide. Deshalb gibt es hier ausnahmsweise zwei Fotos.
Ein kleiner Streifzug durch Innsbrucks Stadtteile ist nun zu Ende. So unterschiedlich und spannend ist die Landeshauptstadt. Jeder einzelne Stadtteil würde so viele Fotomotive bieten, dass man den Rahmen sprengen würde. Am besten ist es, selber auf Erkundung zu gehen. Ich wünsche euch viel Spaß dabei und kann euch dafür die Innsbruck Card wärmstens empfehlen.
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Berufsfotograf aus Innsbruck, Naturmensch und Tierliebhaber.
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