Liest man den Wikipedia-Eintrag zum Thema „Licht“, wird es etwas unromantisch als das „elektromagnetische Spektrum, das für das menschliche Auge sichtbar ist“ beschrieben. Dabei ist Licht vor allem im Advent ein zentraler Bestandteil für die weihnachtliche Stimmung. Ob als Kerze am Christbaum oder am Adventskranz, als Flamme bei der Fackelwanderung durch verschneite Wälder oder als wärmendes Licht am Christkindlmarkt – ohne Licht wäre die finstere Jahreszeit und die längste Nacht des Jahres im Dezember wohl nur halb so erträglich. Doch wer steckt eigentlich hinter all dem Lichterketten? In Innsbruck gibt es ein Unternehmen, das Licht und Beleuchtung zu seinem Alleinstellungsmerkmal gemacht hat: MK Illumination. Hier haben wir uns genauer erkundigt, was die weihnachtliche Beleuchtung so besonders macht.
Es werde Licht – eine Firmengeschichte
Klaus Mark, CEO und gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Thomas Mark und seiner Frau Marie als Gründungs-Trio, stellt mir im Headquarter in Innsbruck das Unternehmen selbst vor . „Das Unternehmen wurde 1996 gegründet und war da noch sehr klein. Wir haben im Tiroler Raum begonnen und uns dann daraus hin vergrößert und entwickelt. Unser erste Ziel waren Dörfer, Gemeinden und Weihnachtsmärkte. Heute haben wir neun große Bereiche – von Lichtparks bis hin zu Corporate Business. Mit ca. 1.100 Mitarbeiter und 41 Produktions- und Vetriebsniederlassungen weltweit sind wir aber immer noch ein Tiroler Unternehmen“, erklärt Klaus Mark.
Angefangen hat alles mit dem Dekorieren von Weihnachtsbäumen im Pitzal, vor allem mit den Ärgernissen damit. „Ich habe bald festgestellt, dass es es eigentlich keine Qualitätsprodukte am Markt gibt. Da habe ich dann begonnen, neue Produkte zu entwickeln. Mittlerweile haben wir rund 5.000 verschiedene Produkte für Indoor- und Outdoor-Lichterketten, Lichtmotive und vieles mehr. Später begannen wir dann ganzheitliche Lösungen in Form maßgeschneiderter Konzepte für Kunden zu entwickeln.“, erinnert sich der CEO.
Mit dem neuen Beleuchtungs- und Qualitätskonzept „stehen die Bäume nicht mehr unter Strom“, schmunzelt Klaus Mark. © MK Illumination
Innsbruck ist für das Unternehmen eine Drehscheibe für die strategische, aber auch produkttechnische Entwicklung des Unternehmens. Hier bündelt sich Know-how in vielen verschiedenen Bereichen, dass durch motivierte und qualifiziert Mitarbeiter in externen Standorte auf rund sechs Kontinenten bereichert wird. „Man darf nicht vergessen. Es gibt in unserem Bereich tausende Firmen, da die Eintrittsbarriere sehr gering ist. Was aber niemandem gelungen ist, ist, dass sie wie wir weltweit tätig sind und das Ganze auf ein sehr hohes Niveau gebracht haben“, erklärt Klaus Mark.
Licht als Erlebnis
Mittlerweile geht es nicht mehr nur um schönes Licht, sondern um umfassendes Design Experience. „Schön sein ist nicht alles. Wie können wir interaktive Konzepte anbieten? Wie können sich Menschen mit unseren Projekten wohlfühlen?“, Klaus Mark erklärt mir so die Fragen, die die Grundphilosophie des innovativen Unternehmens leiten. Qualität, Lichtverschmutzung, emotionale Auswirkungen auf den Menschen – das alles fließt in die Überlegen bei der Lichtgestaltung mit ein. „Wir beleuchten Feste jeglicher Art – vom Weihnachtsmarkt, über das chinesische Neujahr bis hin zum Ende des Ramadans. Was all diese Feste verbindet, ist das Familiäre. Am Ende gibt es immer eine Feier und Traditionen, aber die Grundstimmung ist oft sehr ähnlich“, erzählt Klaus Mark.
Weltweite Unterschiede bei der Beleuchtung gibt es dennoch. In China und im Osten ist es oft sehr innovativ, sehr bunt. In den USA sehr traditionell, aber dennoch oft wesentlich auffälliger als im europäischen Raum. Klaus Markus zeigt mir den größten Weihnachtsbaum Australiens und dessen bunte Beleuchtung. Ob der bei uns vor dem Goldenen Dachl auch so gut ankommen würde? „Wenn man bei uns an Weihnachten denkt, ist das ein sehr traditionelles Fest. Da muss man dann die richtige Lichtfarbe und Lichtstimmung finden, dann fühlt man das auch“, erklärt Klaus Markus.
Traditionell, aber doch noch ein bisschen extravaganter als in Europa: Die Weihnachtsdekoration in New York. © MK Illumination
Wie kommt denn nun Weihnachten in die Beleuchtung? Klaus Mark beschreibt im Detail, wie die festliche Stimmung entsteht.: „Also grundsätzlich braucht es ein Zusammenwirken aus einer Grundbeleuchtung – wie eine Stadt generell beleuchtet ist. Da ist die Stadt Innsbruck mit der Umsetzung in die LED-Beleuchtung sehr stark unterwegs. Es gibt aber Städte, die noch mehr Wert auf das Umgebungslicht legen. Der Unterschied ist dann auch in der Art der Beleuchtung. Ich muss etwas ausleuchten aus Sicherheitsgründen oder ich will etwas mit warmem Licht und Lichtpunkten stimmungsvoll beleuchten.“ Ein konzeptioneller, ganzheitlicher aber dennoch individueller Ansatz ist hierbei wichtig, um Schwerpunkte zu setzen. Das warme Licht, die Kerzenflamme und Behaglichkeit dienen dabei als Grundinspiration für die weihnachtlichen Konzepte.
„Wir forschen und testen viel, was denn der Sinn und Zweck hinter unseren Beleuchtungskonzepten ist – auch im Bereich Nachhaltigkeit“, so Klaus Mark, „damit bleiben wir auch führend am Markt und können unsere Strategien noch besser argumentieren.“ Dieses Jahr gibt es auch in der Maria-Theresien-Straße eine Neuheit für Besucher des Weihnachtsmarkts. Riesige, begehbare Weihnachtskugeln zieren die Fußgängerzone und laden zum Verweilen ein. „Es braucht einen Nutzen. Diese Kugeln sind ein gutes Beispiel. Man kann verweilen, man kann abschalten und durch die Lichtpunkte und das Glitzern in weihnachtliche Stimmung kommen“, erklärt Klaus Mark. Auf meiner To-Do Liste steht auf jeden Fall ein Probe-Sitzen in den neuen Weihnachtskugeln, so viel Weihnachten muss sein.
Obwohl Licht so präsent ist, erklärt Klaus Mark, dass es trotzdem hin und wieder unsichtbar bleibt: „Die Priorität von Licht wird oft auch unterschätzt. Die Beleuchtung ist da, aber die wenigsten hinterfragen, woher diese Beleuchtung und damit auch die Stimmung kommt.“
Lichterlebnisse in und um Innsbruck
Neben den neuen, beleuchteten „Weihnachtskugeln“ in der Maria-Theresien-Straße haben auch die anderen Weihnachtsmärkte ihr eigenes Flair. Einen Überblick über die Christkindlmärkte findest du hier.
Wer auch über die Stadtgrenzen hinaus nach Erleuchtung sucht, wird in den Swarovski Kristallwelten nach Einbruch der Dunkelheit fündig. In der Kaiserlichen Hofburg gibt es mit „Mount Magic“ und „Max 500“ heuer gleich zwei Lightshows täglich , die nicht nur die Nacht zum Tag, sondern auch die Hofburg selbst verwandeln. Nach Weihnachten kann man sich dann gleich noch in Silvester-Laune bringen und am 31. Dezember die neue INNS’zenierung, die Licht- und Soundshow am Inn als Teil des Bergsilvesters, bestaunen.
Wer jedoch gar nicht aus den kuscheligen vier Wänden kommt, darf am Sonntag die nächste Kerze am Adventkranz anzünden. Auch das ist Erleuchtung.